Eine
Woche ist es nun her, dass ich die Ziellinie vom OstseeMan in Glückburg
erreicht habe. Die Vorbereitungen für diesen Tag begannen im November des
letzten Jahres nach den Trainingsplänen von Arne und Ute. Mein Ziel war
klar – ankommen.
Ich
entschied mich für einen 18 h Trainingsplan, immer mit der Maßgabe, im Fall der
Fälle die eine oder andere Einheit streichen zu können und dennoch nicht das
Ziel aus den Augen zu verlieren. Das war ein riskantes Unterfangen, denn jede
Einheit, die man nicht absolviert hat, hinterlässt kleine Spuren im
Selbstbewusstsein und bietet Zweifeln so guten Nährboden.
Das
war eine wirkliche große Herausforderung, hier die Ruhe zu bewahren und nicht
auf Biegen und Brechen noch irgendwo eine Einheit nachholen zu wollen. Eine
weitere Herausforderung waren die kleinen Erkältungen im Winter. Aber es sollte
sich auszahlen, inzwischen eine gewisse Erfahrung zu haben und die Zeichen des
Körpers etwas besser erkennen zu können. So konnte ich es wirklich umgehen,
mehrere Wochen Trainingsausfall erleiden zu müssen durch Krankheit oder
Überlastungsverletzungen.
Kurz
gesagt verlief die komplette Vorbereitung nahe zu perfekt und eben genauso
verlief dann auch der OstseeMan selbst. Kleine Rückschläge im Training haben
also doch nur für eine neue Fokussierung gesorgt.
Angst
hatte ich besonders vor dem Montag (5.8.) danach. Hier gab es
unterschiedlichste Schilderungen bereits erfahrener Langdistanzler und diese
waren nicht alle sehr schön. Zum Glück blieb das doch aus. Klar, ich hatte
Muskelkater und das nicht nur in einzelnen Muskelgruppen. Aber eben auch „nur“
Muskelkater. Das Aufstehen nach längerem Sitzen fiel mir etwas schwer, das
Treppensteigen lief nicht ganz rund und die ersten 20 – 30
m humpelte ich immer. Bereits Dienstag ließ das gegen Abend
komplett nach und seit Mittwoch bin ich wieder auf der Höhe. Einzig was derzeit
noch etwas ausgeprägter ist, ist die Müdigkeit. Der Körper ist eben wirklich
leer und Müde und verlangt nach Ruhe. Und diese bekommt er nun!
The
way to become an OstseeMan, so lautet der Titel dieses Blogs. Der Weg ist nun
beendet! Ich bin ein OstseeMan! Ich hoffe, meinen Weg entsprechend des Titels
anschaulich dargestellt zu haben und dem einen oder anderen vielleicht etwas
motiviert zu haben, selber mal wieder die Laufschuhe zu schnüren oder sich aufs
Rad zu schwingen.
Wie
wird es nun weiter gehen? Das ist eine gute Frage, welche ich nicht
abschließend beantworten möchte. Drei Dinge sind jedoch schon jetzt klar.
Erstens wird diese Saison mit dem Radmarathon HH-B am 12.10. beendet. Sprich,
ich werde mich wohl in nicht allzu ferner Zukunft wieder aufs Rad schwingen und
meine Runden drehen.
Zum
zweiten ist klar, dass es im kommenden Jahr keine weitere Langdistanz geben
wird. Es stehen doch einige Veränderungen an. Diese werden viel Zeit in
Anspruch nehmen, so dass ich nicht sicher sagen kann, die Zeit für eine
Vorbereitung zu haben. Und diese würde ich genau so wieder machen, wie in
dieser Saison.
Das
bringt dann auch den dritten Punkt mit sich. Werde ich zeitlich eine solide
Vorbereitung erneut in mein Leben einbauen können, werde ich ganz sicher auch
wieder bei einer Langdistanz an den Start gehen. Ob es erneut ein Start in Glücksburg
sein wird oder es mich vielleicht doch nach Roth ziehen wird, sei dahin
gestellt. Auch könnte ich mir einen Start bei einem der zahlreichen
Ironman-Events in Europa (Frankfurt, Klagenfurt, Zürich, Kalmar, Kopenhagen
etc…) vorstellen.
Zu
guter letzt möchte ich an dieser Stelle noch die Gelegenheit nutzen Danke zu
sagen. Ja, einfach Danke! Zum einen natürlich für die Unterstützung, die ich
durch Euch hier erfahren habe. Ihr habt mich unglaublich motiviert!
Weiterhin
gilt mein Dank der Triathlonabteilung vom HSV! Die Mädels und Jungs haben auch
immer wieder mit sehr viel Unterstützung und Motivation dafür gesorgt, dass ich
den Weg zum OstseeMan so meistern konnte. Ganz besonders möchte ich hier
Kerstin, Jens, Jan und Andy hervorheben! Danke!
Auch
danken möchte ich meinem Sponsor! Ja, genau Sponsor! Dem einen oder anderen
sind die Aufdrucke, welche bei OstseeMan erstmals auftauchten vielleicht
aufgefallen. Ja, ohne diesen wäre es sicher nicht gegangen. Immer wieder konnte
ich meine Arbeitszeit flexibel gestalten – zum Beispiel morgens später kommen,
damit ich zuvor Schwimmen konnte, oder mittwochs früher gehen, damit ich noch 100
km mit dem Rad fahren konnte. Ohne dies wäre es sehr schwer
geworden, so viel Sport in seinem Alltag unter zubringen.
Aber
mein größter Dank gilt meiner Familie. Die Unterstützung war einmalig. Immer
wieder durfte ich meine täglichen Probleme mit Ihnen teilen, immer wieder
nahmen sie es hin, dass ich nicht da war, keine Zeit hatte oder doch früher los
musste, weil ich noch was erledigen musste, oder noch beim Training war. Ohne
dieses Verständnis, wäre es niemals gegangen.
Fast
jedes Wochenende nahm meine Freundin in Kauf, dass ich stundenlang auf den
Straßen mit dem Renner unterwegs war. Sie begleitete mich mit dem Rad auf den
langen Läufen, um wenigstens etwas Zeit mit mir zu verbringen. Und der Dank
dafür, ein weiterer Sonntag an dem der Wecker um 04:30 Uhr klingelt und wir zu
einem Vorbereitungswettkampf fuhren! Danke Hase!
Auch
meine Eltern bissen in den saueren Apfel und quälten sich am Bettenwechsel-Samstag
durch gute 15 km Stau am
Nord-Ostseekanal, nur um zu sehen, wie ich mich in Glücksburg über 12 Stunden
lang sportlich betätigte! Immer wieder kam positiver Zuspruch, sowohl im
Wettkampf als auch in der Vorbereitung. Und immer wieder zeigten Sie mir, dass
sie an mich glaubten! Danke!
Vielen
Dank für alles!
Liebe
Grüße
Stefan,
OstseeMan 2013 :-)