Das Ergebnis kennen
inzwischen sicherlich einige durch meine Facebookseite. Unter 6 Stunden bleiben
war die Devise, geworden 5:46 h. Also Ziel erreicht und das nicht nur knapp.
Soviel sei vorweg erwähnt. Dennoch war es kein ganz einfacher Wettkampf.
Morgens auf dem Weg nach
Bad Bodenteich begann ein Wetterraten! Immer wieder schwarze Wolkentürme vor
einem, dann machte die Straße wieder einen Schlenker, plötzlich wieder blauer
Himmel. Es war wirklich nicht auszumachen, wie es werden würde. Nachdem ich
mitbekommen hatte, dass bei einem Vereinskollegen der Wettkampf wegen Gewitter
abgebrochen wurde, begann ich sogar, diese Variante mit einzuplanen.
In Bad Bodenteich
angekommen, ging ich direkt die Startunterlagen holen und das Rad in der WZ
einchecken. Schnell hatte ich mich dort häuslich eingerichtet und prägte mir
noch ein letztes Mal den Platz genauer ein. Jetzt hatte ich noch etwas Zeit und
ging in aller Ruhe den Schwimmausstieg und Radstart ab. Auch diese Wege waren
sehr einfach und gut zu merken.
Bei der
Wettkampfbesprechung wurde uns schönes Wetter zugesagt. Schnell noch rein in
den Neo und dann ab zum Einschwimmen. Bei 18
°C war es durchaus anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Schon
hier merkte ich, dass der Slogan „naturnahes Schwimmen“ hier ernst gemeint war.
Für meine Verhältnisse schon fast ein wenig zuviel Natur. Aber eines kann ich
ruhigen Gewissens nun sagen. Es schmeckte deutlich besser als die Alster mit
ihrem Ölfilm.
Beim Start befand ich
mich in der letzten Reihe. Ich nachhinein etwas unclever, aber egal. Nach und
nach arbeitete ich mich weiter vor. Es ist doch immer wieder beeindruckend, wer
sich so vorn beim Schwimmstart einordnet. Ich versteh es nicht. Es muss einem
doch klar sein, wenn ich nur Hausfrauenbrust schwimmen kann, dass ich dann
nicht zwingend in der ersten Reihe starten muss. Nach 500 – 600
m hatten dann alle ihren Platz gefunden und wir konnten in
Ruhe die Runde durch den kompletten See drehen. Zwei Brücken wurden
unterschwommen und Inseln umrundet – absolut einmalig!
38 Minuten brauchte ich
für die 2 km. Ein zufriedener Blick
auf die Uhr und ab zum Rad. Meine Fangemeinde hatte es irgendwie geschafft,
direkt an meinem Wechselplatz zu stehen. Weit und breit stand dort niemand
sonst. Also wie ihnen dies gelungen ist, bleibt hier verborgen, aber ich denke,
ganz ohne Hindernisse sind sie da nicht hingekommen. Ich nahm mir Zeit und
wechselte in Ruhe! Durch einen kleinen Schauer war auch die Sonnenbrille nun nass.
Schnell wollte ich diese noch mit dem Handtuch säubern - Blöde Idee! Ich
verschmierte nur alles. Also dauerte das Unternehmen nun noch etwas länger.
Letzten Endes klappte es dann doch mit der klaren Sicht und es ging auf die
Radstrecke.
3 Runde zu je 30 Kilometer waren zu fahren. Schnell fand ich meinen Tritt und
arbeitete mich gegen 4-5 bft Richtung Bokel vor. Der Wind kam natürlich von
vorn. So ging es relativ mühevoll voran. In Bokel ging es rechts weg. Nun kam
der Wind eher von hinten und es begann, richtig Spaß zu machen. Und dann kam
der geilste Streckenabschnitt. Ich taufte Ihn „Rollercoaster“. 7 % Gefälle mit
anschießendem 7 %igem Anstieg! Genial. Mit rund 65 Sachen ging es in das Tal
und dann rein in die Steigung! Im Anschluss folgte ein rund 5
km langes Stück mit Rückenwind. Der Tacho fiel nicht unter 42
km/h und es machte richtig Laune.
Natürlich blieb es nicht
so. Es war schließlich ein Rundkurs. Also ging es wieder rein in die nächste
Passage mit Wind von vorn. Aber immer wieder boten kleine Baugruppen etwas
Schutz, so dass auch hier Geschwindigkeiten von 30+ zu fahren waren. Die erste
Runde war nun um. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass die Zeit von 57 Minuten
ok war. Die zweite Runde lief ordnungsgemäß noch etwas besser, denn nun kannte
man ja die Strecke. 54 Minuten dauerte es nur noch. Jetzt beschloss ich, etwas
raus zunehmen, denn der Halbmarathon stand auch noch an. Aber bereits nach
weiteren 54 Minuten stieg ich an der WZ vom Rad und sah eine 2:45 h! Sauber!
Und das trotz Windstärke 4-5 und rund 300 hm.
Nun schnell das Rad
wegstellen, rein in die Laufschuhe und los! Schon beim Anlaufen war klar, das
wird ein sehr, sehr langer Halbmarathon. Inzwischen waren auch die Starter der
Volks- und der Bad Bodenteich Distanz dabei. Ich wurde überholt und das nicht
nur einmal. Innerlich setzte es mir anfangs schon etwas zu. Besonders der
Tempounterschied machte mich verrückt. Ich wartete nur darauf, bis hinter mit
ein Fahrrad mit „Letzter Athlet“ auftauchte. Auch hätte es mich nicht
gewundert, wenn mich Oma Trude mit ihrem Rollator überholt hätte.
8 Runde Laufen, der
Wahnsinn schlecht hin. Die erste Runde schien kein Ende zu nehmen. Und das
ganze dann noch 7 weitere Male. Ne, das war nicht meins. Dann bekam ich endlich
das erste Bändchen. Die zweite Runde lief dann etwas besser. Runde drei und
vier wurde es dann langsam etwas leerer auf der Strecke. Schnell ein kleiner
Stopp im Grün und weiter ging es. Mein Tempo hatte ich gefunden. Das konnte ich
halten. Die Strecke wurde leerer und leerer. Das motiviert nicht gerade, wenn
man das Gefühl hat, als letzter hier seine Runden zu drehen.
Aber ich sprach mir
ununterbrochen Mut zu. „Stefan, Du willst OstseeMan werden. Also Fresse halten
und Laufen!“ „Einfach laufen!“ „Nein, das ist kein Krampf, der dort kommt!“
„Noch zwei Runden!“ „Du bringst das jetzt mit Anstand zu Ende!“ „Das letzte
Bändchen, jetzt nur noch eine Abschlussrunde!“
Und erneut ging es diese
kleine fiese Rampe zur Verpflegung hoch. Wasser und Cola rein, einmal Wasser
über den Kopf und ab ins Ziel! Nach lahmen 2:15h war ich dann endlich von der
Lauferei erlöst! Im Ziel ging es erstmal in den Finisherbereich, alkoholfreies
Hefeweizen und Obst satt. Super! Nach kurzer Verschnaufpause ging es dann das
Rad abholen und ab zum Auto.
Der Wettkampf war echt
genial. Ich kann wirklich jedem nur empfehlen dort mal zu starten. Die 8
Laufrunden gefallen mit persönlich nicht so gut. Lieber dann etwas länger Runde
und nur 4-5, aber das ist meine persönliche Empfindung. Die Organisation lässt
keine Wünsche offen (außer vielleicht Löcher in die Startnummer zum
Befestigen…). Auch für Zuschauer ist es echt gut gemacht. Kurze Wege und nettes
Ambiente im Park und tolle Unterhaltung durch die Streckensicherung der
örtlichen Feuerwehr!
Mein Fazit zu dem
Ergebnis: 192 Personen waren am Start, 145er Athlet und 128er Mann war ich. Als
89. kam ich aus dem Wasser (sehr zufrieden). Trotz einer persönlich sehr guten
Radzeit ist es eben nur Platz 119, allerdings sind in dieser Zeit beide Wechsel
drin (in Summe rund 8 Minuten!). Vom Laufen brauchen wir gar nicht reden 174er.
Ein absolutes Desaster! Aber das lag zum Teil eben an meiner Taktik. Hätte ich
beim Radfahren etwas langsamer gemacht, wäre ich vielleicht etwas dichter an
die magische 2h Grenze rangekommen. Aber ich hatte mich dagegen entschieden und
nun muss ich eben damit klarkommen. Unter dem Strich bin ich sehr zufrieden
denn 2010 in Köln reichte es auf der
MD nur zu 6:12 h und 2011 in Hannover zu einer 6:16
h. Nun bin ich bei 5:46 h! Das ist schon eine amtliche Verbesserung!
Glücksburg, ich
komme!
Hallo,
AntwortenLöschenGratulation zur gelungenen Generalprobe. Um deine Schwimmzeit beneide ich dich !
Bei mir hat gestern irgendjemand den See gedreht als ich geschwommen bin !
Aber Rad und Laufen waren gut eingeteilt und so bin ich ganz zufrieden.
Viele Grüße
Andy
Stark Stefan. Für Glücksburg brauchst Du aber eine andere Taktik!
AntwortenLöschen@Jan: Keine Sorge, das werde ich so sicher nicht Glücksburg abziehen! Da werde ich das Radfahren deutlich ruhiger angehen. Um die 6 h sollte es dann dauern!
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